Melissa & Halit
„Es ist bereichernd, dass ich kennenlernen darf, wie die Welt für Halit aussieht.”
2020 konnten wir auch in Graz mit den ersten Tandems starten. Zugegebenermaßen nicht unter den einfachsten Voraussetzungen. Aber unsere Mentor*innen haben die ersten Monate mit Bravour gemeistert. So auch Melissa und Halit, die sich kurz vor dem ersten Lockdown kennen gelernt haben.
Melissa: Ich war am Anfang selbst ein bisschen nervös und dann ganz begeistert davon wie aufgeschlossen, nett und höflich Halit ist. Er bringt auch immer so viel Motivation mit.
Halit: Ich wollte selber gleich mitmachen. Es macht Spaß mit Melissa.
Ich wollte einen Ausgleich zum Studium und auch mal in die Rolle der großen Schwester schlüpfen.
Melissa war selbst die Jüngste von drei Kindern mit großem Altersunterschied zu ihren älteren Geschwistern. Auch sie hat sich als Kind manchmal eine Bezugsperson gewünscht. Genau das ermöglicht sie jetzt Halit.
Melissa: Ich wollte neben dem Studium noch was sinnvolles mit meiner Zeit anfangen und einen Ausgleich haben. Und irgendwie hat es mich auch interessiert selbst mal in der Rolle der großen Schwester zu sein. Ich habe mir gedacht, wenn es Kinder gibt, die da profitieren können, dann möchte ich mitmachen.
Bei ihrem ersten Treffen waren Melissa und Halit Tischtennis spielen. Halit erzählt, dass Melissa ihm gezeigt hat, wie er besser werden kann. Melissa meint, er konnte das eigentlich besser als sie und hat ihr die Regeln erklärt. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall beiden. Doch kurz danach kam der Lockdown und die Treffen mussten in die Online-Welt verlegt werden.
Melissa: Am Anfang war das schon herausfordernd. Halit hat zum Glück ein eigenes Handy. Da haben wir dann über WhatsApp telefoniert. Inzwischen finde ich es richtig schön, dass wir uns diese Termine ausmachen und uns dann füreinander Zeit nehmen. Neben Home Office und Studium ist es eine tolle Abwechslung dann einfach mal miteinander zu spielen und zu quatschen. Das ist immer ein Termin, auf den ich mich dann schon so richtig freue.
Halit: Ja wir reden dann zum Beispiel wie groß wir sind, was unser Lieblingstier ist oder was wir an haben.
Melissa: Genau, wir haben einen Steckbrief miteinander ausgefüllt. Da haben wir uns gegenseitig interviewt und sind wieder auf ein paar Gemeinsamkeiten drauf gekommen. Der größte Wunsch für uns beide war zum Beispiel ein Haus mit Garten zu haben. Halit möchte ein großes Haus, wo dann auch seine Eltern und seine Geschwister jeder ein eigenes Zimmer haben.
Melissa ist Mentorin — aber manchmal fühlt sie sich fast so, als wäre Halit ihr Mentor, der sie inspiriert.
Melissa: Bei der Frage, was wir an uns selbst cool finden hat er geantwortet: “Dass ich ein Herz habe und schlau bin.” Ich finde es inspirierend zu sehen, wie selbstbewusst er ist aber gleichzeitig auch immer an andere denkt.
Manchmal habe ich fast das Gefühl, dass Halit mein Mentor ist und nicht umgekehrt. Er inspiriert mich sehr.
Melissa wohnt seit einigen Jahren in Graz ist aber nicht dort aufgewachsen. Nun bekommt sie durch Halit noch einmal die Möglichkeit Graz auch durch die Augen eines Kindes kennenzulernen und all das auszuprobieren, was andere aus ihrer Kindheit kennen. Worauf sich die beiden schon freuen? Darauf dass sie sich bald wieder persönlich treffen und gemeinsam Dinge unternehmen können.
Halit: Ich würde gerne ins Kino gehen. Oder Eis essen, wenn es heiß ist. Oder ins Museum.
Melissa: Ich freue mich auch schon sehr, wenn wir bald wieder Sachen unternehmen können. Aber dafür haben wir jetzt dann die nächsten Monate hoffentlich Zeit.
Das Schönste an der gemeinsamen Zeit?
Halit: Es macht Spaß mit Melissa. Und es ist schön, dass sie nur mit mir alleine Zeit verbringt. Zuhause lenken mich meine kleinen Geschwister manchmal ab. Außerdem ist sie cool. Auch meine Freunde finden Melissa cool.
Melissa: Halit ist immer so gut drauf und bringt so viel Motivation mit immer wieder neue Dinge zu probieren. Und ich hab endlich jemanden, der immer wieder mit mir spielen will — zum Beispiel Tischtennis.
Für Melissa ist die Zeit mit Halit eine echte Abwechslung von ihrem Alltag. Und sie würde die Tätigkeit als Mentorin auch anderen weiterempfehlen.
Melissa: Ich habe das Gefühl, dass ich der Welt oder der Gesellschaft etwas zurückgebe indem ich das Leben von einem Kind ein bisschen schöner oder ein bisschen lustiger mache. Das ist einfach ein ganz tolles Gefühl.
Auch du möchtest einem Kind Zeit schenken? Dann werde auch du Mentor*in: