fbpx

Claudia & Edanur

Mentorin Claudia berichtet von ihrer Zeit als Big Sister und wie die Welt für beide nach jedem Treffen ein wenig größer wird. 

„Wir haben ein Match für dich!“ Ich war mega glück­lich und auf­ge­regt, als ich die­se Nach­richt vom Ver­ein „Big Bro­thers Big Sis­ters“ bekam. Ich war somit offi­zi­ell „gro­ße Schwes­ter“ und wür­de bald ein Volks­schul­kind ken­nen­ler­nen, dass zu mir passt und umge­kehrt. Seit Novem­ber bin ich nun ehren­amt­li­che Men­to­rin eines auf­ge­weck­ten, selbst­be­wuss­ten, krea­ti­ven 11-jäh­ri­gen Mädchens. 

„Ich habe Zeit und möch­te sie ver­schen­ken“. Die­sen Gedan­ken hat­te ich, als ich beschloss, dass ich mich frei­wil­lig enga­gie­ren möch­te. Beim Mit­ar­bei­ten in der Kin­der­be­treu­ung eines Feri­en­camps merk­te ich aber deut­lich, dass ich lie­ber ein Kind inten­siv betreu­en woll­te, als vie­le Kin­der flüch­tig zu kennen.

Ich selbst habe als Kind von Ein­zel­be­treu­ung sehr pro­fi­tiert. Ich den­ke ger­ne an die Tage mei­ner Kind­heit zurück, an denen ich mei­ne Tauf­pa­tin und mei­nen Onkel ohne mei­ne Geschwis­ter sehen durf­te. Die gemein­sam ver­brach­te Zeit und die kul­tu­rel­len Akti­vi­tä­ten haben unse­re Bezie­hung gestärkt und einen wich­ti­gen Bei­trag zu mei­ner Ent­wick­lung geleis­tet. Das woll­te ich nun ger­ne an ein Kind weitergeben.

Beim Ver­ein Big Bro­thers Big Sis­ters habe ich den per­fek­ten Ort gefun­den, um die­sen Wunsch in die Tat umzu­set­zen. Nach­dem ich alle erfor­der­li­chen Wege, um in das Pro­gramm auf­ge­nom­men zu wer­den, absol­viert hat­te war ich bereit, im Rah­men einer Ver­an­stal­tung das mir zuge­ord­ne­te Kind und ihre Eltern ken­nen zu ler­nen. Danach wür­den wir uns vor­erst für ein Schul­jahr regel­mä­ßig zu zweit treffen.

Als ich Edanur zum ers­ten Mal sah war mein Ein­druck, das aller ent­zü­ckends­te, inter­es­san­tes­te, wun­der­volls­te Kind aus dem Pro­gramm als Men­tee bekom­men zu haben! Wir haben schon beim ers­ten Ken­nen­ler­nen vie­le Gemein­sam­kei­ten und Inter­es­sen ent­deckt und ich konn­te es gar nicht erwar­ten, sie nun jede Woche für 2 Stun­den zu sehen.

Für Edanur bin ich wie eine erwach­se­ne Freun­din. Wir unter­neh­men Din­ge, die uns bei­de Spaß und Freu­de machen und reden über das, was uns gera­de ein­fällt. Zwi­schen uns hat sich eine coo­le Dyna­mik ent­wi­ckelt: Ich schla­ge Akti­vi­tä­ten auf Basis unse­rer Inter­es­sen vor und sie ist total offen dafür, sich auf neue Orte und teils unbe­kann­te Beschäf­ti­gun­gen ein­zu­las­sen. Für mich ist es, also ob ich ihre Welt ein klei­nes biss­chen grö­ßer mache und es ist toll zu sehen, wenn ihre Augen vor Begeis­te­rung auf­leuch­ten. Meis­tens orga­ni­sie­re ich unse­re Erleb­nis­se selbst, manch­mal bekom­men wir auch vom Ver­ein Gra­tis­ti­ckets zu kind­ge­rech­ten Ver­an­stal­tun­gen geschenkt.

Es ist sehr span­nend, Zeit mit Edanur zu ver­brin­gen, weil es da immer noch etwas gibt, das ich von ihr noch nicht weiß. Es ist schön, ihr beim Wach­sen zuzu­schau­en, Talen­te von ihr zu ent­de­cken, ihr Auf­merk­sam­keit zu schen­ken und ihr Abwechs­lung vom All­tag zu ermög­li­chen.
Ich ler­ne von Edanur und sie von mir. Wir stam­men aus unter­schied­li­chen Lebens­wel­ten und ich glau­be dass es Kin­dern gut tut, unter­schied­li­che Bezugs­per­so­nen­zu haben.

Mei­ne Bezie­hung zu Edanur und ihren Eltern ist sehr gut und unkom­pli­ziert. Es gibt einen fixen Treff­punkt, von dem ich sie immer abho­le und wie­der heim­brin­ge und ich darf mich ganz spon­tan mel­den, wenn wir auf den Rück­weg sind. Das ist ange­nehm, weil wir kei­nen Zeit­druck haben!

Mehr­mals im Jahr fül­le ich einen Refle­xi­ons­bo­gen aus und bei Schwie­rig­kei­ten könn­te ich jeder­zeit mei­ne Betreue­rin von „Big Bro­thers Big Sis­ters“ kon­tak­tie­ren. Die Men­schen dort arbei­ten sehr pro­fes­sio­nell, wert­schät­zend und gut orga­ni­siert. Bei den „Big Talks“ kann ich mich mit ande­ren Mentor/innen aus­tau­schen und mir neue Impul­se für die Tref­fen mit Edanur holen. Auch sie und ihre Eltern sind gut betreut.

Claudia-Edanur

Ich bin sehr froh über die Ent­schei­dung, Big Sis­ter zu wer­den. Wenn du auch Lust hast, im 1:1‑Setting über län­ge­re Zeit ein Kind zu beglei­ten kann ich dir sehr emp­feh­len, dich beim Ver­ein zu bewerben: